Immer wieder ertappe ich mich in den letzten Wochen bei dem Satz: „Ist halt gerade viel los.“ oder auch: „Ich hab ja gewusst, dass die Zeit vor Weihnachten stressig wird.“
Ich bin zutiefst dankbar, dass mein Kalender gut gefüllt ist und Menschen es zu schätzen wissen, dass ich sie unterstütze und begleite.
Ich mag diese Hochleistungsphasen und doch … mir fehlt … ja was eigentlich?
Gerade sitze ich hier in einem Cafe und mein nächster Workshop startet bald. Ich genieße diese Unterbrechung im prall gefüllten Alltag und lasse einfach den Blick über Hamburgs Hafenviertel schweifen.
In Zeiten, in denen ich von Training zu Training, von Supervision zum Coaching fahre, Koffer und Materialtaschen neu zusammenpacke und mich innerlich vorbereite auf alles, was ansteht – genau in diesen Zeiten fehlen mir manchmal Momente des Innehaltens, der Be-Sinn-ung: Mit meinen Sinnen nochmals hören, nachspüren. Bilder, Worte, Gesichter in meinem Innersten vorbeiziehen zu lassen und dem Ganzen nach-Sinn-en.
So viele Kostbarkeiten in meinem Leben: Begegnungen. Bewegtheiten. Aha-Erlebnisse. Menschen, die ihren oft herausfordernden Alltag mit mir teilen. Impulse, die es für meine Kunden und Kundinnen leichter, klarer, gelassener werden lassen.
Das nach-Sinn-en lässt in mir Freude und Dankbarkeit aufsteigen, lässt mich spüren, wo noch ein Stück mehr Wirksamkeit mehr möglich gewesen wäre, lässt mich ruhig und geerdet werden, stiftet den SINN im Wirken.
Und das ist mein AHA: Ich brauche diese kleinen Unterbrechungen, um mich zu besinnen auf das Lächeln, das eine Kundin in ihrer Erleichterung gezeigt hat. Und die Erkenntnis, die in einem Team mehr Klarheit und Miteinander gestiftet hat. Und der Teilnehmer im Workshop, der gestärkter in seine schwierige Alltagssituation zurückgeht.
Wenn ich mich diese Momente erinnere, kommt auch mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich lehne mich zurück, genieße diese Unterbrechung. Und spüre wie Tatendrang und Energie entsteht – und die Vorfreude auf alles, was heute noch ansteht.